דברי השופט הגרמני רולף ריקהאי, כיום בן 95 (2015)
בשיחה שנערכה עמו לאחרונה על משפט המרצחים מקובל
 
Ich war zu der Zeit, als die Juden in Kowel ermordet wurden, selbst Soldat in Russland. Dort habe ich keine Juden kennengelernt, sondern eben Russen. Aber ich weiß, dass mich dieser Prozess in vieler Hinsicht beschwert hat. Er hat vor allen Dingen die Selbstverständlichkeit mir genommen, ein Deutscher zu sein. Wobei das Wort „deutsch“ auch meist noch mit „Er ist ein guter Deutscher“ verbunden wurde. Ich habe jedenfalls während des Prozesses und noch lange Zeit hinterher auch in Gedanken bei den Opfern, die wir, deren Schicksal wir zu behandeln hatten, ein immer schlechtes Gefühl gehabt und ich würde mir wünschen, dass das Ergebnis der Untersuchungen, die eher vorgelegt werden werden, zur Vernichtung der Koweler Ghettos noch stabilisieren und verbessern werden die Überlegungen, die wir in Deutschland immer noch anstellen müssen, weil wir nicht nur den Zweiten Weltkrieg verloren haben, sondern zwischen seinem Beginn und seinem Ende furchtbares Unheil über andere gebracht haben. Und das beschwert jemanden, der darüber nachdenkt noch heute. Aber es beschwert vielleicht nicht nur, sondern es hilft einem auch dabei, nachzudenken darüber, wie man vieles besser machen kann und hätte machen können. Es hilft nur nicht denjenigen, die auf diese grausame Art und Weise Eltern, Verwandte und gute Freunde verloren haben. Das ist eigentlich das, was ich im Augenblick sagen kann. Einzelheiten zu dem Geschehen, wie es mir durch den Prozess näher gebracht worden ist, möchte ich zu einem späteren Zeitpunkt sagen.
 
At the time when the Jews in Kovel were murdered, I was myself a soldier in Russia. I did not get to know any Jews there, but only Russians. But I know that this trial has encumbered me in many ways. Most of all, it took away from me the naturalness of being a German. Especially as the word 'German' was usually combined with 'he is a good German'. During the trial, and also afterwards, I always had bad feelings when I thought of the victims whose fate we had to examine. I very much wish that the result of the research presented here about the annihilation of the ghettos in Kovel will further improve and stabilize what we in Germany still have to reflect upon, because we not only lost the the second world war, but inbetween its beginning and and its end brought terrible suffering onto others. And that encumbers anyone reflecting upon it even today. But perhaps it not only encumbers but helps one to think about how one can do things better, and should have done things better. The only ones it doesn't help are those who lost in such a horrific way parents, relatives and good friends. This is what I can say at the moment. I want to talk at a later time about details of the events that the trial brought close to me.